Der Gasballon
ist mit Wasserstoff oder Helium gefüllt. Dieses Gas ist wesentlich leichter als die umgebende Luft. Zieht man vom Luftgewicht das Gasgewicht ab erhält man die Tragkraft. Damit der Ballon gesteuert werden kann, wird Sand und Wasser mitgeführt, um das Gewicht bei Bedarf zu verringern. Will man steigen wird Ballast ( Sand oder Wasser ) abgeworfen. Will man sinken, kann über eine Steuerleine ein Ventil am Top betätigt werden um Gas abzulassen. Will man das Sinken abbremsen, muss wieder Ballast abgeworfen werden. Je mehr Ballast mitgeführt wird umso länger kann die Fahrt dauern. Mit einem Gasballon sind Dauerfahrten von mehreren Tagen möglich.
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Die Grössen
Gasballone werden in verschiedenen Grössen gebaut und sind in so genannte Klassen eingeteilt.
FAI Klasse | Nenninhalt |
AA 3 | 401 – 600 m3 |
AA 4 | 601 – 900 m3 |
AA 5 | 901 – 1200 m3 |
AA 6 | 1201 – 1600 m3 |
Die Hülle
Früher waren die Gasballonhüllen aus beschichtetem Baumwollgewebe gefertigt. Modernen Gasballonhüllen bestehen aus einem beschichteten Nylongewebe. Dieses Gewebe ist zusätzlich mit einem Rip-Stop versehen, welches eine zusätzliche Sicherheit bietet. Bei der Leinenbindung mit Rip Stop wird in gleichmässigen Abständen in beide Fadenrichtungen (Kette und Schuss) ein doppelter Faden eingewebt. Diese Webeart verhindert bei einem Riss das Weiterlaufen.
Die Gasdichtheit des Ballonstoffes wird durch eine Beschichtung erreicht. Auf der Aussenseite wird die UV Strahlen beständige Kunstkautschukmischung „Hypalon“ verwendet. Die Innenseite ist mit Butylkautschuk beschichtet. Diese Schicht ist mit Graphiteinlagerungen versehen, damit die Hülle elektrisch Leitfähig ist. Das ist wichtig, damit am ganzen Ballon das gleiche elektrische Potential herrscht.
Eine Freiballonhülle ist aus Längsbahnen konfektioniert, die vom oberen zum unteren Pol führen. Am Äquator entspricht die Bahn der Stoffbreite um den Abfall möglichst klein zu halten. Die Längsbahnen sind aus drei gleichen Teilen zusammengesetzt. Die Nähte werden miteinander verklebt und mit einer Doppelnadelmaschine vernäht. Zur Abdichtung wird Innen und Aussen ein Abdeckband aufgeklebt.
Der Füllansatz
ist ein zylindrischer Schlauch aus Ballonstoff welcher am unteren Pol durch zwei Füllansatzringe befestigt ist. Zum Füllen des Ballons wird der Trichter des Gasschlauch im Füllansatz befestigt. Während der Fahrt ist der Füllansatz meist offen damit sich das Füllgas bei Erwärmung oder beim Steigen ausdehnen kann. Durch den Füllansatz führen die Ventilleine und beim Netzballon die Reissleine in den Korb. Der Füllansatz kann durch eine Steuerleine geschlossen werden. Dies ist beim Absinken oder bei Windböen vorteilhaft.
Das Fahrventil
Parachute beim netzlosen Gasballon
Der netzlose Gasballon ist mit einem so genannten Parachute ausgerüstet. Diese Stoffscheibe wird durch den Innendruck an die Wandung des oberen Pols gedrückt. Durch eine Leine kann der Pilot den Parachute betätigen und Gas ablassen. Dies muss sehr sorgfältig geschehen, damit nicht zu viel Gas entweicht. Bei der Landung wird kräftig am Ventil gezogen um die Tragkraft massiv zu verringern. Für die Entleerung des Ballons wird der Parachute einige Meter herunter gezogen.
Holzklappenventil beim Netzballon
Der herkömmliche Netzballon ist mit einem Holzklappen Ventil ausgerüstet. Zieht der Pilot an der Ventilleine öffnen sich zwei Klappen und das Gas kann entweichen. Dieses Ventil ist viel kleiner als der Parachute beim netzlosen Ballon. Will man viel Gas ablassen z.B. bei der Landung muss lange und kräftig gezogen werden.
Das Netz
Bis in die Neunziger Jahren wurden alle Gasballone mit einem Netz ausgerüstet. Die Enorme Belastung konnte so gut auf die Hülle verteilt werden. Lange wurde das Netz aus italienischem Spezialhanf hergestellt. Dieser Hanf war langfaserig und eignete sich hervorragend für geringe Seildurchmesser und hohe Bruchfestigkeit. Ab 1988 wurde bei der Netzherstellung Kunstfaserleinen benutzt. Ein Vorteil war die grosse Gewichtseinsparung bei höherer Festigkeit. Die Verrottungsgefahr bei feuchter Lagerung war auch nicht mehr vorhanden.
Beim netzlosen Gasballon sind die Auslaufleinen in die Hülle eingearbeitet. (Bogenlinie über der roten Stoffbahn) Der so genannte Lastgurt besteht aus Gurtbögen die in Chromstahl Ringen enden. Daran sind die Auslaufleinen befestigt. Die Gurtbögen dienen dazu, die Last gleichmässig auf die Hülle zu verteilen. Der Verzicht auf das Netz brachte enorme Erleichterungen beim Aufrüsten und das Gewicht konnte stark verringert werden.
Der Korbring
Als Verbindung zwischen den Auslaufleinen des Ballons und dem Korb dient ein Korbring aus Aluminium oder Edelstahl. Am Korbring sind die 18-24 Knebel für die Netzauslaufleinen und die 10 Knebel für die Korbleinen angespleisst. Für das Schleppseil ist eine Seilgabel mit Knebel vorgesehen. Für Wettfahrtballone, wo das geringe Gewicht besonders wichtig ist kann der Korbring auch aus einem Drahtseil gefertigt sein.
Das Schleppseil
Das Schleppseil wird aus Kokosfasern gedreht und muss eine Mindeststärke von 30 mm aufweisen. Die Länge beträgt ca. 50 Meter Die Aufgabe des Schleppseil ist das bremsen der Fallgeschwindigkeit und das Ausrichten des Ballons bei der Landung. Während der Fahrt ist das Schleppseil in der Schleppseilschürze zu einem Knäuel gerollt untergebracht. Das Ende ist am Korbring befestigt.
Sobald sich der Pilot zur Landung entschlossen hat, wirft er ca. 30-50 Meter über Grund das Schleppseil ab. Zum Bremsen der horizontalen Geschwindigkeit kann das Schleppseil auch über einem Wald abgeworfen werden, wenn unmittelbar hinter dem Wald eine geeignete Landewiese gesichtet worden ist.
Der Ballast
Als Fahrballast wird Sand und Wasser mitgeführt. Der Sand wird in speziellen Sandsäcken an der Innen oder Aussenwand des Korbes befestigt. Die Steuerung des Gasballons erfolgt über das Gewicht. Will der Ballonführer steigen, wirft er mit der Sandschaufel dosiert Sandballast ab. Über empfindlichem Gebiet wird Wasser verwendet. Um 80 Meter zu steigen muss das Gesamtgewicht um 1% verringert werden. Bei einem 1050 m3 Ballon werden ca. 15-20 Sack à 15kg mitgeführt. Hat sich der Ballast auf 5 Sack verringert, schaut sich der Pilot nach einem geeigneten Landeplatz um.
Die Vorteile des Netzlosen Gasballon
Der netzlose Gasballon hat den traditionellen Gasballon mit Netz fast vollständig verdrängt. Noch gibt es einige Netzballone im Betrieb, aber neu werden schon seit einigen Jahren nur noch netzlose Gasballone gebaut. Die Vorteile sprechen für sich:
- Das Aufrüsten wurde stark abgekürzt und kann mit weniger Hilfspersonal ausgeführt werden
- Das Netz entfällt
- Das Ventil muss nicht mehr eingebaut werden
- Bei einer schnellen Landung kann über den Parachute der Ballon schneller entleert werden
- Nach der Landung muss kein Ventil ausgebaut werden.
- Es muss keine Reissbahn mehr geklebt werden
- Der netzlose Ballon ist rund 7% günstiger in der Anschaffung.